Insulaner auf Usedom - Ein Porträt der Ostseeinsel

Usedom - Ein Porträt der Ostseeinsel

Heute sprechen wir über die faszinierenden Bewohner dieser charmanten Ostseeinsel: Den Usedomer, auch Insulaner genannt. Schnapp dir ein 'büschn' Kaffee, lehn dich zurück und lass uns “schnacken”.

Die Usedomer sind eine ganz eigene Spezies. Sie sprechen eine Sprache, die weniger mit Worten, sondern eher mit Kopfnicken und einem knappen "Jo" funktioniert. Stell dir vor, eine Art norddeutscher Morsecode, nur einfacher, effizienter und mit deutlich mehr Sarkasmus. Die Ironie ist hier so tief in der Kultur verwurzelt, dass man sie schon fast mit einem Löffel essen könnte.

"Moin" ist das A und O der zwischenmenschlichen Kommunikation auf Usedom. Bei besonderen Anlässen darf es auch mal ein "Moin, moin" oder “Tach” sein. Also, falls du jemanden mit "Guten Tag, wie geht es Ihnen heute?" begrüßt, bereite dich darauf vor, dass du mit einigen verdutzten Blicken rechnen musst.

Denn hier auf Usedom halten es die Insulaner einfach. Und bevor du fragst - nein, das heißt nicht, dass sie unfreundlich sind. Sie sind nur... nennen wir es mal „reserviert“. Wenn sie dich also nicht mit offenen Armen und dicken Umarmungen empfangen, nimm es bitte nicht persönlich. Insulaner halten einfach gerne einen gewissen Sicherheitsabstand. Das hat nichts mit dir zu tun - es ist einfach ihre Art.

Wenn du dich hier allerdings einmal etabliert hast, dann wirst du feststellen, dass die Insulaner trotz ihrer scheinbaren Kühle ein sehr loyales Volk sind. Ein Insulaner lässt dich nicht im Stich - nicht bei Windstärke 10 und schon gar nicht bei einem kühlen Glas Bier!

Apropos Wetter auf Usedom: das ist hier so wechselhaft wie die Stimmung eines Teenagers. Denk also daran, immer sowohl eine Sonnenbrille als auch einen Regenschirm griffbereit dabei zu haben. Gummistiefel? Auch absolut in! Egal ob mit Hose oder Rock. Die Fashion-Regel ist einfach: Wenn es praktisch ist, ist es auch schick.

Im ostdeutschen Norden gehen die Menschen selbstverständlich auch nicht ins Meer, das ist den Nicht-Insulanern vorbehalten, wieso sollte man auch, es liegt ja quasi vor der Haustür. Man geht auch nicht „an die See“, oder „an die Ostsee“, sondern wenn überhaupt „ans Wasser“. Dort „vergnügen“ sich Insulaner bei jedweden Temperaturen und Wetterverhältnissen. Wind bis Stärke 4 empfinden Insulaner als leichte Brise.

Nun, da wir über einige Grundlagen gesprochen haben, lass uns über das echte Leben auf der Insel sprechen. Heinz Brinkmann hat einen wunderbaren Film gedreht, "Usedom - Der freie Blick aufs Meer", in dem er die Geschichten der Usedomer Insulaner erzählt. 

Ob die junge Polin Izabela, die in einem Fünf-Sterne-Hotel arbeitet und davon träumt, die Welt zu bereisen, oder Lars Petersen, der ehemalige Bürgermeister der Kaiserbäder, der sich für besseres Bauen einsetzt hat - sie alle haben ihre eigenen Träume und Herausforderungen. Sie alle sind Teil des bunten Lebens auf Usedom.

Kurz gesagt, das Leben auf Usedom ist wie eine Fahrt auf einem alten Fahrrad gegen den Wind. Manchmal ist es anstrengend, manchmal ist es kalt und manchmal könnte man schwören, dass der Gegenwind nur da ist, um einen zu ärgern. Aber am Ende des Tages, wenn du absteigst und dich umdrehst, siehst du die Strecke, die du zurückgelegt hast. Du siehst die Schönheit der Insel, die dir den Atem raubt, und du fühlst den Stolz, den nur ein echter Insulaner kennt. Ja, das Leben hier ist manchmal eine Herausforderung, aber jede Pedalumdrehung über die Ostseeinsel ist es wert.

Denn wenn du dir Zeit nimmst und die weiten Strände, die einmalige Bäderarchitektur, die norddeutsche Kultur und vor allem die Menschen betrachtest, entdeckst du die wahre Schönheit Usedoms. 

Die britische Tageszeitung "The Guardian" hat die Seebrücke in Heringsdorf nicht ohne Grund zu einer der schönsten der Welt gekürt. Und so ist es auch mit den Insulanern. Anfangs mögen sie vielleicht wie eine raue Ostseebrise wirken, doch wenn man sich die Mühe macht, sie kennenzulernen, erkennt man ihre wahre Schönheit.

Wenn man die Insel und ihre Bewohner so betrachtet, dann lässt sich der Charme von Usedom einfach nicht leugnen. Es ist die Schönheit des Einfachen, des Direkten, des Unverfälschten. Hier lebt man nicht auf großem Fuß, sondern auf festem Grund. Hier schätzt man die einfachen Dinge des Lebens: ein gutes Gespräch, einen guten Schnack, einen guten Tag am Meer.

Und da haben wir es also, eine kleine Einführung in das Leben auf Usedom und deren Insulaner.

Ein Ort, wo die Leute nicht viel sagen, aber viel meinen. Wo der Himmel strahlend grau bis blau ist, der Wind immer gegen einen bläst und die Einheimischen dich vielleicht nicht sofort umarmen, aber wenn sie es tun, dann weißt du, dass du etwas richtig gemacht hast. 

Ein Ort, der seine Besucher herausfordert und immer wieder belohnt. Ein Ort, der trotz oder gerade wegen seiner Ecken und Kanten einfach unvergleichlich schön ist.

Also, schnappt euch eure Gummistiefel, packt euren Regenschirm und eure Sonnenbrille ein, und macht euch bereit, die unerwartete Wärme des Usedomer Nordens zu entdecken. Und vergesst nicht: Ein "Moin" zur Begrüßung und ein "Jo" zur Zustimmung sind alles, was ihr für diesen wundervollen Tag braucht. 

Insulaner brauchen ein wenig Zeit, um sich zu öffnen, sind aber einmal die Barrieren gefallen, werden Sie die Wärme und Herzlichkeit der Norddeutschen in vollen Zügen erleben. Sie mögen auf den ersten Blick streng wirken, aber wenn Du die die Zeit nimmst, sie kennenzulernen, wirst du ihre wahre Natur kennenlernen - eine, die so erstaunlich und bezaubernd ist wie Usedom selbst.

Bis zum nächsten Mal auf Usedom. 

Herzliche Grüße

Daniel Wolter
Insel Insider @ Panoramahaus Usedom

Über den Insel Insider Usedom

Der Insel Insider gibt ihnen Tipps für ihren Ferienhaus-Urlaub auf Usedom. Viele dieser Orten besuchen wir selbst gern, wenn wir Zeit auf Usedom verbringen. Wir zeigen ihnen die schönsten Orte der Ostseeinsel und stellen ihnen Dinge vor, die ihren Urlaub auf Usedom noch schöner machen werden.

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